Erfahrungen mit der Methode Sensomotorics - Einzelbehandlung
Patientin: 76 Jahre
Diagnose: Skoliose (45°) und Osteoporose (Messung der Knochendichte im roten Bereich)
Originaltext der Aufzeichnungen der Patientin mit der Option den Text veröffentlichen zu dürfen. Vielen Dank dafür.
Erster Eindruck, erste Erfahrungen (Sommer 2018): Die Methode erlebe ich für meinen Körper als wohltuend. Frühere Erfahrungen bei der Krankengymnastik: Anstrengend, du musst gegen deinen Körper arbeiten, gegen die schiefe Haltung, gegen die Verkrümmung der Wirbelsäule. Diese negative Erfahrung über viele Jahrzehnte. Mit zunehmenden Alter hat sich mein Körper innerlich dagegen gewehrt. Die Verspannungen im Bemühen mit viel Anstrengung irgendwie wieder ins Lot zu kommen, nahmen zu, zeitweilig starke Schmerzen, zeiteilig heftige Attacken von Nervenschmerzen im Brustbereich. Es gelang mir immer weniger, “gerade“ zu werden, mich zu halten. Folge: Stützkorsett-mehrere ausprobiert das Laufen, Gehen außerhalb der Wohnung mühsam Ich fühlte mich immer angestrengt und schwach. Ich war frustriert und deprimiert. Ein für Skoliose spezialisierter Orthopäde sagte mir schon vor 10 Jahren: Sie werden nach vorne kippen, sie werden einen Rollator benötigen. Mein Grundgefühl von morgens bis abends: Du bist in einem „Schraubstock“. Mein Leben war gebremst, blockiert, in allen Bereichen, einschließlich der geistigen Beweglichkeit, ohne dass ich mir dessen bewusst wurde - ich war auf dem Rückzug. Hinzu kam jahrelang privat eine starke Belastung: Krankheit meines Mannes, Pflege, Tod, Verlust…!
Die neue Methode - die Wende Die Wende - die neue Methode Wohltuende Sprache meiner Therapeutin (Susanne) „Du musst nicht….“, „Du hast Kraft genug…“, „alles ganz langsam…“ Grunderfahrung Es wird etwas für und mit meinem Körper gemacht, was ich vom ersten Augenblick an als wohltuend, befreiend empfand. Die Übungen selber empfinde ich kaum anstrengend, mache danach die überraschende Erfahrung: diese Übungen sind unmittelbar spürbar und positiv wirksam. Allerdings verspüre ich danach, aufgrund der im Körper in Gang gesetzten Veränderungen eine gewisse Müdigkeit und ein ausgesprochenes Durstgefühl. Dauer der Übungen: In der Regel möglichst morgens 30-40 Minuten (mit kleinen Unterbrechungen) - mehr wäre zu viel. Bei Bedarf (Stress, Verspannung) wiederhole ich im Laufe des Tages noch einmal einige Übungen(ca.15 min) Nach der ersten Behandlung, bemerkte mein Bruder, der mich zufällig sah: „Du kommst ja ganz anders die Treppe herunter als sonst!“ Realität: Die jahrelangen Auswirkungen der Skoliose und Osteoporose (im Alter) lassen sich nicht einfach wegtherapieren. Aber: Die jetzige, veränderte Realität: In der vorgegebenen Befindlichkeit meines Körpers lässt sich der Schraubstock lockern, cm um cm, durch regelmäßiges Wiederholen der Übungen. Je mehr es mir gelingt, durch die Übungen gezielt die verspannten, verkürzten, im Gedächtnis und in der Gehirnfunktion nicht mehr vorhandenen Muskeln zu ihrer ursprünglichen Funktion wieder zu aktivieren, umso mehr Kraft verspüre ich aus dem Becken heraus, trotz der verkrümmten Wirbelsäule wieder gerader zu werden. „Du stehst wieder viel gerader“, ein Kommentar Außenstehender. Für meine Psyche ist es ein beglückendes Gefühl, wieder “gerade“ zu sein. Im Urlaub am Strand: 3km und mehr mit Stöcken am Strand gelaufen. Glücksgefühl: Ich bin wieder “gerade“! Meine Begleiterin bestätigt: “Du siehst gerade aus“. Auch die geistige Beweglichkeit hat sich spürbar gebessert. Mein Hobby “Schreiben“ ist wieder flüssiger geworden. Nach den ersten Übungen fühlte sich mein Becken wie ein “Hefeteig“ an: weit, “luftig“, in die Breite gegangen. Fazit: Die Übungen sind für mich ein freiwilliges Tun, sie tragen zu meiner psychischen und physischen Gesundung bei. Ein Korsett habe ich bisher nicht mehr getragen. Das Laufen mit Stöcken außerhalb der Wohnung geht jetzt leichter und länger. Meine Frage: Wie weit lässt sich im Laufe der Zeit der “Schraubstock“ lockern? Wie lässt sich die neu erworbene Stabilität festigen? (noch fragil bei Belastungen, zu großen Anstrengungen und wieder Rückfall in alte Verhaltensmuster) Meine weiteren Erfahrungen mit Sensomotorics (Mai 2019) Nach dem ersten intensiven Kennenlernen von Sensomotorics durch Susanne im Sommer 2018 hielten die positiven Wirkungen lange an, bei täglichen Übungen von ca.30 min. Außerdem: tägliches Radfahren, möglichst 1x wöchentlich Thermalbad Im darauffolgendem Herbst und Winter verfiel ich wieder zunehmend in mein eingefahrenes Muster: verspannte Muskeln durch meine Skoliose Erkrankung und Osteoporose. Mehr oder weniger akute Belastungen (altersbedingte Makula Degeneration, AMD) verfestigten die Muskelverspannungen. Das Stehen, insbesondere das Gehen wurde immer beschwerlicher. Um meine Mobilität zu erhalten, erledigte ich fast alles nur noch mit dem Fahrrad. (Der milde Winter kam mir dabei zugute). Meine täglichen Übungen setzte ich fort. Die Verspannungen verbesserten sich, aber nur gering. Den Zustand des vergangenen Sommers von “Befreiung aus dem Schraubstock“ erreichte ich nicht mehr. Ich benötigte wieder den Anstoß, das Einwirken von außen, Konkret: Behandlung durch Susanne. Im März 2019 war es mir möglich, für 3 Tage erneut eine Intensivbehandlung durch Susanne zu bekommen. Das in meinem Gehirn gespeicherte Muster zeigte sich deutlich in meiner verspannten Körperhaltung. Beispiele: - Eine Bewegung des Brustmuskels wurde von mir nicht mehr wahrgenommen - Die Übung “Uhr-Bewegung“ wurde von der blockierten Muskulatur des Oberkörpers nicht fortgesetzt. - Der Versuch, mich nach meiner Wahrnehmung im Liegen gerade auszurichten, zeigte, dass ich in der Realität schief lag. Ergebnis nach 3 Tagen Intensivbehandlung Meine verfestigte Muskulatur wurde wieder in einem Maße entspannt, wie ich dies aus eigenem Vermögen nicht erreichen konnte. Dieser positive Zustand hält auch nach 2 Monaten überwiegend an. Zur Stabilisierung der Muskulatur wurde mir zusätzlich das Gehen mit Stöcken empfohlen (diagonale Muskelbewegung). Radfahren ersetzt nicht das Gehen. Mai 2019 - 2 Monate später Es ist für mich nicht leicht in meinem Alter den erreichten positiven Zustand zu stabilisieren und beizubehalten. Es gelingt mir überwiegend. Eine überraschende Erkenntnis: seitdem ich öfters das Gehen mit Stöcken trainiere, verspüre ich eine Stärkung, was das Gehen erleichtert. (Dauer 20-40 min, je nach Befindlichkeit) Empfohlen wurde mir eine wechselnde Schlafhaltung zur Entlastung des Rückens, z.B. Seitenlage(mit entsprechender Unterlagerung). Eine Veränderung gelingt mir bisher nicht. Die Rückenlage ist bei mir total verfestigt. Bei Veränderungen treten Schmerzen bzw. ein Unwohlsein auf. Ich bin überzeugt, dass sich ohne die täglichen Übungen mein Gesundheitszustand noch weiter verschlechtert hätte, beschwerlicher wäre. Bedingt durch die schiefe Haltung der Skoliose haben sich Organe im Bauchraum verlagert, verschoben, demzufolge der Magen gedrückt wird. Das Atemvolumen wird eingeschränkt und es kommt zur vermehrten Schleimbildung. Es grenzt für mich fast an ein Wunder, dass ich trotz meiner Behinderung bis jetzt überwiegend schmerzfrei bin, ohne Einnahme von Schmerzmitteln! Dank Susanne!! |